Nachhaltigkeitsziele der Branche im Einklang mit den Klimazielen des Bundes
Die Schweiz soll punkto Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette Fleisch international führend werden– ökologisch, ökonomisch und sozial. Dies haben Proviande und ihre Mitglieder als Vision im Handlungsfeld Nachhaltigkeit formuliert.
Als Zielsetzung wurde festgehalten, dass die Produktionssysteme in der Fleischproduktion bezüglich Ökologie und Ökonomie optimiert werden sollen– dies unter Beibehaltung der Wertschöpfung in der Schweiz. Mit verschiedenen Massnahmen wird darauf hin gearbeitet.
Orientierung an den Klimazielen des Bundes
Die Schritte, welche die Branche in Richtung nachhaltige Fleischproduktion gehen will, orientieren sich an den drei Oberzielen Zielen des Bundes gemäss Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung (KSLE) bis 2050.
- Die Landwirtschaft produziert klima- und standortangepasst (Selbstversorgungsgrad von min. 50 %).
- Die Bevölkerung ernährt sich gesund, ausgewogen, umwelt- und ressourcenschonend (Reduktion THG-Fussabdruck der Ernährung pro Kopf um mind. 67 %).
- Die Landwirtschaft ist klimafreundlich (Reduktion THG-Emissionen der Landwirtschaft um mind. 40%).
Die Branche verfolgt ihre Nachhaltigkeitsziele in allen Bereichen. In einem ersten Schritt wird der Fokus auf die Entwicklung der Treibhausgasemissionen gelegt. Als Referenzjahr gilt wie beim Bund das Jahr 1990.
Proviande erarbeitet mit den Branchenmitgliedern die Strukturen und Messgrundlagen, um die brancheneigenen Treibhausgas-Reduktionsziele in Übereinstimmung mit jenen des Bundes zu erreichen. Proviande setzt sich dafür ein, branchenabgestimmte Indikatoren zu finden, die einerseits auf wissenschaftlichen Grundlagen basieren (Science Based Target initiative (SBTi)) und andererseits die Umweltleistungen marktwirtschaftlich in Wert setzen bzw. angemessen vergüten. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die inländische Produktion die Versorgungsziele und gleichzeitig die Klimaziele des Bundes erfüllen kann.
Proviande will im Rahmen des Aktionsplanes gegen die Lebensmittelverschwendung des BAFU zur Reduktion der Lebensmittelverluste beitragen und unterzeichnete im Mai 2022 eine branchenübergreifende Vereinbarung. Auf dieser Grundlage identifiziert die Fleischbranche gemeinsam Potentiale und Projekte. Proviande unterstützt und koordiniert die Datenerhebung und Berichterstattung. Damit will die Branche zum Ziel des Bundes beitragen, die Lebensmittelverluste bis 2030 gegenüber 2017 zu halbieren.
Das Projekt TAURUS will durch gezielte genomische Selektion die Futtereffizienz steigern, den Methanausstoss reduzieren und die Fleischqualität optimieren. Das Projekt steht unter der wissenschaftlichen Leitung der Veterinärfakultät der Universität Bern. Dieses weltweit einzigartige Projekt der Branche in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft ist ein Schritt in Richtung des Klimaziels des Bundes bis 2050: eine klimafreundliche Landwirtschaft.