Die Öffentlichkeitsarbeit hat 2022 nochmals an Bedeutung gewonnen. Die Schweizer Land- und Fleischwirtschaft musste bei der Massentierhaltungsinitiative gegen äusserst aktive Befürworter antreten, insofern war das deutliche Abstimmungsresultat ein wichtiger Erfolg. Gleichzeitig machte der intensiv geführte Abstimmungskampf auch deutlich, dass die öffentliche Debatte in den klassischen und in den sozialen Medien immer mehr von jenen Stimmen dominiert wird, die sich für eine massive Reduktion des Fleischkonsums einsetzen. 

Die Kommunikationsstelle von Proviande geniesst bei den Medienschaffenden hohe Glaubwürdigkeit und wird regelmässig kontaktiert, sei es zu aktuellen Themen, zur Unterstützung bei Hintergrundrecherchen, um Kontakte zu vermitteln oder aber auch einfach, um den Puls der Schweizer Fleischbranche zu fühlen. Sie war insbesondere im Vorfeld der Massentierhaltungsinitiative stark gefordert.

Auch 2022 sorgte die Kommunikationsstelle mit Sprachregelungen und Positionspapieren dafür, dass die Branche bei gesellschaftlich relevanten und heiklen Themen «mit einer Zunge» spricht, orientierte die Branche über kritische Recherchen der Medienschaffenden und koordinierte, wenn nötig, die Antworten und die Informationen in der Branche.

Gegenüber Politikern und Behörden konnte sich Proviande 2022 als verlässliche Dialogpartnerin etablieren. Die informellen Treffen «Let’s Meat» mit (Jung-)Politiker und Politikerinnen erfreuten sich grosser Beliebtheit und in der Dialogplattform «Groupe de réflexion» wurde mit Politikern aller Parteien über aktuelle Themen diskutiert. Von Behördenseite werden Vertreter von Proviande in verschiedenen Projekten der Land- und Ernährungswirtschaft miteinbezogen. So diskutierten Vertreter und Vertreterinnen von Proviande aktiv mit bei der Erarbeitung der Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung und engagierten sich beim Bundesamt für Umwelt (BAFU) in der Umsetzung der Strategie zur Verminderung von Food Waste.

Ausblick

Damit es auch in Zukunft gelingt, den Fokus der Diskussion nicht nur auf die Bedeutung der ressourcenschonenden Fleischwirtschaft, sondern auch hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten zu verlagern, die täglich aufs Neue die Wahl haben, sich für nachhaltig produziertes Schweizer Fleisch zu entscheiden, organisiert sich Proviande neu. Die Öffentlichkeitsarbeit rückt näher zur Marketingkommunikation «Schweizer Fleisch» und wird als Abteilung im Geschäftsbereich Kommunikation angesiedelt.

Die Kommunikation und insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit muss sich auf die drei Stossrichtungen Richtigstellung der Fakten, Bekenntnis zu regionalen Produkten und Befriedigung von Konsumentenbedürfnissen konzentrieren. Die schärfsten Kritikerinnen und Kritiker von Proviande werden damit in die unangenehme Situation gedrängt, dass sie ihre Kritik nicht mehr länger gegen eine diffuse Agrarlobby richten können, sondern sich aktiv mit den Fakten und den aktuellen Bedürfnissen der Konsumentinnen und Konsumenten auseinandersetzen müssen.