Jahresbericht 2022
Vorwort
Das Jahr 2022 stellte die Fleischbranche vor grosse Herausforderungen und verlangte nach ausserordentlichen Massnahmen: Sowohl die Trockenheit im Sommer als auch die Krise im Schweinemarkt im Winter zeigten einmal mehr, wie wichtig gemeinsames und koordiniertes Handeln in der Branche ist.
Die Klimaziele, die Versorgungssicherheit und eine ausgewogene Ernährung für eine nachhaltig gesunde Bevölkerung sind nur einige Themen, welche die Zukunft der Fleischwirtschaft bestimmen. Mit der Überarbeitung der Unternehmensstrategie durch den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung sowie der Verabschiedung der Roadmap 2022–2025 mit den strategischen Handlungsfeldern Nachhaltigkeit, Tierwohl und Ernährung legte Proviande den Grundstein für eine weiterhin erfolgreiche Tätigkeit unserer Branchenorganisation.
Verstärkte Kommunikation
Auch intern hat Proviande auf die Herausforderung der zunehmenden gesellschaftspolitischen Debatten zur Produktion und zum Konsum von tierischen Lebensmitteln und dabei insbesondere von Fleisch reagiert: Mit einer Neuorganisation wird der Öffentlichkeitsarbeit und damit der Kommunikation nach aussen mehr Gewicht verliehen. Themen wie Nachhaltigkeit, Umwelt und Konsum werden immer wichtiger: Das zeigt das steigende Interesse von Politik und Medien. Proviande hat deshalb ihre Geschäftsbereiche neu aufgestellt: Anstelle der Stabsstelle Unternehmensentwicklung wurde ein neuer Geschäftsbereich Entwicklung und Nachhaltigkeit geschaffen und die Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Kommunikation verstärkt. Diese wird in Anbetracht des steigenden gesellschaftlichen Drucks immer wichtiger, was auch hinsichtlich der im September 2022 gewonnenen Abstimmung über die Massentierhaltungsinitiative deutlich wurde.
Es gilt, die Anstrengungen der Nutztierhalter, des Viehhandels und der Schlachtbetriebe zu kommunizieren und am Verkaufspunkt die verdiente Wertschätzung zu erzielen. Die Schweiz bietet beste Voraussetzungen für nachhaltig produzierte tierische Nahrungsmittel. Diese haben jedoch ihren Preis. Deshalb müssen Konsumenten, Gastronomen, Hauswirtschaftsleute, Journalisten, aber auch Politiker die Vorzüge und Mehrwerte von Fleisch aus Schweizer Produktion kennen und sollen trotz des höheren Preises einheimisches Fleisch bevorzugen und sich nicht mit günstigen Produkten aus dem Ausland eindecken.
Das Jahr 2022 hat gezeigt: Die Zusammenarbeit in der Fleischbranche funktioniert. Harte Verhandlungen werden im Sinne der Sache geführt und das partnerschaftliche Miteinander wird nach wie vor grossgeschrieben. An dieser bewährten Zusammenarbeit wollen wir auch in Zukunft festhalten können.