Dienstleistungen
DNA-Herkunfts-Check
Der DNA-Herkunfts-Check ist ein zuverlässiges System zur Überprüfung der Herkunftsdeklaration von Schweizer Kalb- und Rindfleisch. Im Detailhandel – künftig auch in der Gastronomie – kann damit überprüft werden, ob Fleisch und Fleischprodukte mit Schweizer Herkunftsdeklaration auch wirklich von Tieren stammen, die in der Schweiz gehalten und geschlachtet wurden.
Im Jahr 2019 wurden die DNA-Profile von rund 88% der geschlachteten Tiere der Rindergattung erfasst und im Detailhandel mehr als tausend Kontrollproben genommen. Die Vergleiche der Profile aus den Kontrollproben mit den Referenzproben aus den Schlachthöfen ergaben bei 91% eine Übereinstimmung (Match). Die Herkunft Schweiz dieser Produkte wurde somit eindeutig nachgewiesen. Von den rund 9% der Proben ohne Übereinstimmung (No-Match) stammt der grösste Teil aus tiefgekühltem Fleisch von Tieren, die vor dem Start der Probenahme in den Schlachthöfen geschlachtet wurden. Ihre DNA-Profile sind somit nicht in der Datenbank registriert. Auch wenn es noch einige unerklärbare Fälle von No-Match gibt, kann auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse kein Missbrauch in der Deklaration festgestellt werden.
So funktioniert der DNA-Herkunfts-Check
«Savoir-Faire» – die «Nose to Tail»-Initiative von Proviande
Das Ziel des im Jahr 2016 lancierten und nun abgeschlossenen Projekts «Savoir-Faire» war es, mit neuen Impulsen zur Verwendung des ganzen Schlachttieres den Fleischkonsum nachhaltiger zu gestalten.
Im Rahmen dieses Projekts wurden zum Thema «Special Cuts» unter anderem fünf Lernvideos für Fleischfach- und Gastronomielehrlinge publiziert, zwei ausgebuchte Zubereitungskurse in Zürich und Bern durchgeführt sowie mehrere umfangreiche Publikationen veröffentlicht.
Den Abschluss von «Savoir-Faire» bildete eine Impulsveranstaltung unter dem Titel «Mehr als Filet, Entrecôte & Co.» zur Innovation bei der Nutzung von Nebenprodukten.
Nebst spannenden Referaten konnten die Teilnehmenden auch den Final des «Savoir-Faire»-Innovationswettbewerbs mitverfolgen, aus dem Marcel Müller aus Hindelbank mit seinem Produkt «Roasted Chicken Cream» – mit Pouletflügelspitzen, Pouletknochenschrot und Poulethaut – als Sieger hervorging.
Weiterentwicklung der Nationalen Marktdatenbank
Die 2017 lancierte Marktdatenbank wurde für den Kanton Bern weiterentwickelt und ist seit dem 19. Dezember 2019 unter www.markt-db.ch in Betrieb. Die Datenbank ermöglicht den Marktorganisatoren, den öffentlichen Märkten ganze Tiergruppen anzumelden und die Tiere auch abzurechnen. Zudem erlaubt das System den Landwirten, ihre Einzeltiere anzumelden und es können verschiedene Marktstatistiken generiert werden.
Nationales Schafmarkt-Programm
Ab 1. Januar 2020 müssen alle Tiere der Schaf- und Ziegengattung in einer Tierverkehrsdatenbank registriert werden. Proviande erarbeitete in Zusammenarbeit mit der Identitas AG ein Konzept für die einfache Erfassung der Schafe an den öffentlichen Märkten. Die Marktorganisatoren genehmigten das Konzept und erteilten den Auftrag zur Realisierung per 1. Juli 2020.
Informative Statistiken
Herkunft der Rindfleischimporte
Proviande erarbeitet zu allen wichtigen Themen des Schlachtvieh- und Fleischmarktes regelmässig Statistiken für die Branche, die Medien und für weitere Interessierte. Das gesamte Marktgeschehen wurde in der jährlichen Publikation «Der Fleischmarkt im Überblick» mit Hintergrundinformationen, Grafiken und Tabellen übersichtlich dargestellt und veröffentlicht.
Weitere Projekte
Proviande leitet die Fachgruppe für tierschutzkonforme Tiertransporte und Schlachthöfe und führt das Sekretariat.
An den zwei ordentlichen Sitzungen wurden 2019 unter anderem die Handhabung von Tierschutzvorgaben betreffend Fläche und Gewicht bei den Schweinen und Schafen sowie die Transporte über die öffentlichen Märkte behandelt. Zudem wurde eine Umfrage über die Bedürfnisse der Branche betreffend tier- und praxisgerechte Tiertransporte durchgeführt.
Die Vorarbeiten für die vom Verwaltungsrat beschlossene Ombudsstelle Tierwohl konnten in Angriff genommen werden. Die Inbetriebnahme ist für den August 2020 geplant.
Die harte Wettbewerbssituation, der gesellschaftliche Wandel und das sich verändernde Konsum- und Essverhalten konfrontieren die Lebensmittelbranche mit hohem Innovationsdruck. Diesen Druck verspüren insbesondere auch die Unternehmen der Schweizer Fleischwirtschaft. Basierend auf den wachsenden Herausforderungen und auf der Mission von Proviande (Impulsgeberin für eine qualitativ hochstehende, innovative, tierfreundliche und nachhaltige Schweizer Fleischwirtschaft) entstand die Idee, für Unternehmen und Organisationen der Fleisch- und Lebensmittelbranche ein Instrument zur Förderung der Innovationsfähigkeit zu schaffen. Das neu entwickelte Förderprogramm wird ab 2020 als Dienstleistung von Proviande angeboten.
Heinrich Bucher
Geschäftsbereichsleiter DienstleistungenDer Geschäftsbereich Dienstleistungen analysiert den Schweizer Fleischmarkt und publiziert entsprechende Statistiken, leitet das DNA-Rückverfolgbarkeitssystem sowie interne und externe Projekte und erfüllt weitere Dienstleistungen im Auftrag der Fleischbranche.