Geschäftsbericht 2020
Covid-19 veränderte die Prioritäten
Die Fleischbranche leistete in diesem besonderen Jahr Hervorragendes und sie konnte im Vergleich zum Ausland zusammen mit dem Bund die Krise gut meistern.
Das Jahr zeigte einmal mehr die Wichtigkeit eines regelmässigen Austausches unter den Mitgliedern zur Beurteilung des Marktes und zu einvernehmlichen Anträgen für die Importfreigaben.
Der Verwaltungsrat von Proviande konnte flexibel mit einem der ausserordentlichen Situation angepassten Sitzungsrhythmus die Marktbeurteilung und Prognosen diskutieren und zeitgerecht Massnahmen zur Marktregulierung einleiten. Verbilligungs- und Einlagerungsaktionen, Verlängerung der Importperioden und Aussetzen von Importanträgen halfen, den durch die Schliessung der Gastronomie kurzfristig unter Druck geratenen Fleischmarkt zu stabilisieren, und gaben den Verarbeitern und dem Handel Zeit, die Vertriebskanäle und die Produktepalette der geänderten Nachfrage im Detailhandel anzupassen.
Dr. Markus Zemp, Präsident des Verwaltungsrats und Heinrich Bucher, Direktor (v.r.n.l.)
Die Versorgungssicherheit wurde plötzlich zum Thema. Denn Fleisch wurde weiterhin gekocht und gegessen, in diesem ausserordentlichen Jahr vermehrt in den eigenen vier Wänden im Kreis der Familie. So konnte die Fleischbranche dieses aussergewöhnliche Jahr trotz allem weitgehend gestärkt beenden.
Auch wenn die Coronapandemie andere Themen in den Hintergrund drängte, Tierwohl und nachhaltige Fleischproduktion blieben im Fokus gesellschaftspolitischer Diskussionen. Die Fleischbranche stellt sich den Ansprüchen der Konsumenten an eine artgerechte Tierhaltung und nimmt sich entlang der ganzen Wertschöpfungskette der Aufgaben an, um ihren Beitrag zur Umsetzung der Klimaziele des Bundes zu leisten. Dazu gehört auch Sensibilisierung und Information, damit die Konsumenten (und Gastronomen, Hauswirtschaftsleute, Journalisten, aber auch Politiker) die Vorzüge von Fleisch aus Schweizer Produktion kennen und trotz des höheren Preises einheimisches Fleisch bevorzugen und sich nicht mit günstigen Produkten aus dem Ausland eindecken.