Ein Schritt zur Klimaneutralität in Pouletmastbetrieben

Die Micarna-Gruppe als Teil der Migros Industrie will bis 2050 die Klimaneutralität erreichen. Mit einem finanziellen Anreizsystem sollen die Geflügelproduzentinnen und -produzenten bei der Sanierung oder bei Ersatzbauten von Ställen auf Energiesysteme setzen, die einen Beitrag zur Reduktion von CO2-Emissionen leisten.

Projekt «Energiemonitoring»

Die Micarna-Gruppe betreibt deshalb das Projekt «Energiemonitoring». Das Ziel besteht darin, die CO2-Emissionen von Pouletmasthallen zu reduzieren. Aktuell haben sich 409 Mastbetriebe der Micarna-Gruppe für das Projekt angemeldet und sind Teil einer Zielvereinbarung mit CO2-Verminderungsverpflichtung. Pro Jahr soll die ganze Gruppe ihre CO2-Emissionen um jährlich 2% reduzieren. Das heisst: Pro Jahr müssen im Schnitt acht Ställe ihre Wärmeerzeugung von fossilen Energieträgern (Propan, Erdgas, Heizöl) auf fossilfreie Energieträger wie z.B. Holzheizung oder Wärmepumpe umstellen. Alternativ müssen ca. 20 Ställe pro Jahr eine Wärmerückgewinnung «nachrüsten».

Beispiel Mastbetrieb in Ennetaach

Ein Produzent, der vom Projekt der Micarna-Gruppe profitiert hat, ist Mathias Huber, der einen Pouletmastbetrieb in Ennetaach (TG) auf 900 m2 mit durchschnittlich 15‘000 Tieren pro Mast betreibt – für Schweizer Verhältnisse ein Grossbetrieb.

Heizen mit heimischen Pellets statt mit Erdgas

Im Oktober 2022 hat Huber eine Erdgas- durch eine Pellet-Heizung mit einer Wärmeleistung von 150 kW ersetzt. Dabei hat er nicht nur die Heizungsinfrastruktur inklusive Lagersilos für Pellets in seinem 20 Jahre alten Stall umgebaut, sondern auch den Steuerungscomputer ausgetauscht und zusätzlich einen Luft-Luft-Wärmetauscher eingebaut. Eine Investition von rund Fr. 200‘000, die sich indes sowohl ökologisch wie aufgrund der um rund 30 % gestiegenen Gaspreise auch wirtschaftlich lohnt. Ein Teil der Investitionen war notwendig, um weiterhin zu marktgerechten Preisen produzieren zu können. Durch das Projekt  "Energiemonitoring" konnte Huber zusätzliche Optimierungen wie den Wärmetauscher umsetzen, der seinen Pelletverbrauch um einen Drittel reduziert. Die Micarna-Gruppe unterstützte ihn mit einem Beitrag von 40 % an die Gesamtkosten des neuen Heizungssystems.

Weniger Emissionen, mehr Tierwohl

Die Pellets bezieht Huber von einem lokalen Produzenten, der Nadelholzmehl von Schweizer Sägereien zu Pellets verarbeitet. Durch die neue Anlage hat Huber erreicht, dass die CO2-Belastung im Stall durchschnittlich um das Dreifache reduziert wurde, was auch zu einem verbesserten Tierwohl führt. Total entfallen heute die Verbrennungsemissionen von ca. 20‘000 m3 Erdgas oder 40 Tonnen CO2.

Die Micarna-Gruppe fördert die nachhaltige Geflügelproduktion. Ihr Ziel bis 2050 ist die Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dank innovativer Projekte wie dem "Energiemonitoring" werden Massnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen gefördert.